Prof. Dr. A. A. Bispo, Dr. H. Hülskath (editores) e curadoria
científica
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No. 84 (2003: 4)
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© Foto: H. Hülskath, 2002 Archiv A.B.E.-I.S.M.P.S. |
Grußworte des Bürgermeisters von Joanópolis
Ari Cardoso
An erster Stelle möchte ich die Organisatoren dieses Kongresses
begrüßen, die ihn initiierten und es gestatteten, daß ein Teil
von ihm in unserer Gemeinde stattfindet. An zweiter Stelle möchte
ich all den vielen Experten und Studierenden danken, die Tausende
von Kilometern gereist sind, um in unserer Stadt zu sein nicht
nur um zu lehren und zu forschen, sondern um - unsere Musik, Kultur
und Kunst aufwertend -. ihr Wissen mit uns zu teilen
Ich möchte auch die Repräsentanten der Stämme Krahô und Xerente
willkommen heißen, die hier die indigene Nation vertreten, deren
Blut in den Adern der Brasilianer fließt.
Ganz speziell möchte ich Freifrau Maria Carolina Baratta Dragono
begrüßen, deren Präsenz in uns die Erinnerung an die Familie der
Prinzessin Isabel und der Kaiser Pedro I° und Pedro II° wachruft,
die wir wegen der historischen Fakten unseres Landes früh bewundern
und wertschätzen lernten.
Es ist mir eine große Freude, in unserer Gemeinde die Teilnehmer
dieses Kongresses Euro-Brasilianischer Studien begrüßen zu dürfen!
Durch Ihr Interesse für die Grundlagen unserer Kultur werten Sie
die "Cultura Caipira", unsere populäre Kultur, auf, in der dank
der Festfeiernden des Gonçalo, unserer Viola-Spieler, unserer
Caiapós-Gruppe, unserer Catira-Tänzer und vieler anderer Gruppen
die Darstellungsweisen und Repräsentationen unseres Volkes glücklicherweise
bewahrt und praktiziert werden. Durch Ihr Interesse zollen Sie
denjenigen Beachtung, die auf den "Caipirismo" und die Kultur
ihrer Ahnen stolz sind.
Ich bedauere nur, daß viele Brasilianer, die diese Kultur Brasiliens
aufwerten, stützen, fördern und daran teilnehmen könnten und sollten,
sich von der Massenkultur entführen lassen und in den Netzwerken
der Medien, die eher dem schnellen Profit als die Aufwertung unserer
Kultur dienen, verlieren.
Joanópolis, eingebettet in das Gebirge von Mantiqueira, hat das
Glück, sein Erbe einer "folk"-Kultur zu bewahren, auch wenn bereits
vieles verloren ging. Der Kern des Kulturbestandes bleibt durch
die Wirkung von Personen wie João Toledanos Sanches, Dito Bartins,
Vicente Pinheiro, Elias von der Caiapós-Gruppe und natürlich João
Egídio und seine Gonçalo-Gruppe erhalten. Es sind diese Menschen,
die die Lebendigkeit der Caipira-Kultur ausmachen.
Es ist beglückend, eine solche Anzahl renommierter Forscher bei
uns anwesend zu sehen, um zu studieren, zu beobachten und Themen
zu behandeln, die bei uns vielfach unbeachtet bleiben. Es ist
beglückend festzustellen, daß unsere angestammte Kultur noch bewegt,
Interesse weckt und zu den Strukturen des die Kultur betreffenden
Wissensgebäudes unserer Welt beiträgt.
Ich beglückwünsche Sie im Namen der Bevölkerung von Joanópolis
für Ihre Arbeit und bedanke mich für Ihre Initiative und für Ihr
Eintreten für unsere Kultur. Ich bitte das Auditorium, unseren
Willkommensgruß an alle mit Applaus zu bekunden als eine symbolische
Art, jedem von Ihnen unsere brüderliche Umarmung zukommen zu lassen.
[Aus der Tonaufnahme des Vortrags]
Musik, Projekte und Perspektiven. A.A. Bispo u. H. Hülskath (Hgg.).
In: Anais de Ciência Musical - Akademie Brasil-Europa für Kultur-
und Wissenschaftswissenschaft. Köln: I.S.M.P.S. e.V., 2003.
(376 páginas/Seiten, só em alemão/nur auf deutsch)
ISBN 3-934520-03-0
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