Prof. Dr. A. A. Bispo, Dr. H. Hülskath (editores) e curadoria científica
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N° 69 (2001: 1)


 

 

Congresso Internacional Brasil-Europa 500 Anos
Internationaler Kongreß Brasil-Europa 500 Jahre

MÚSICA E VISÕES
MUSIK UND VISIONEN

Colonia, 3 a 7 de setembro de 1999
Köln, 3. bis 7. September 1999

Sob o patrocínio da Embaixada da República Federativa do Brasil
Unter der Schirmherrschaft der Botschaft der Föderativen Republik Brasilien

Akademie Brasil-Europa
ISMPS/IBEM

Pres. Dr. A. A. Bispo- Dir. Dr. H. Hülskath

em cooperação com/in Zusammenarbeit mit:

Deutsche Welle
Musikwissenschaftliches Institut der Universität zu Köln
Institut für hymnologische und musikethnologische Studien

 

Zum Gedächtnis

PROFESSOR HERMANN GÖRGEN (23. DEZEMBER 1908 - 3. MAI 1994)

Lothar Kraft

 

Em sessão dedicada à memória do Professor Dr. Hermann Görgen, o Dr. Lothar Kraft, que durante muitos anos atuou em posição relevante na Fundação Konrad-Adenauer, relembrou alguns dos principais momentos da vida e da obra desse grande amigo do Brasil, falecido em 1994. Como homem da ciência, da cultura e do entendimento entre povos, H. Görgen nasceu na terra do Saar e cresceu em ambiente católico-conservador. Como a sua terra natal, também a vida de H. Görgen foi marcada por mudanças determinadas pela política. Tendo estudado em Bonn, doutorou-se com um trabalho sobre Friedrich Wilhelm Foerster, em 1933. Pela sua atitude anti-nazista, não foi nomeado Professor. Em 1941, até mesmo o seu título de doutor foi-lhe retirado. Em 1935, refugiou-se em Salzburg. Quando a Áustria anexou-se à Alemanha, fugiu para Praga, e dalí, com um passaporte tcheco, para a Suíça. A pedido de Foerster, tomou a si a organização da imigração de um grupo de perseguidos, entre eles 38 judeus ou semi-judeus. Com muito sacrifício conseguiu um visto para o Brasil. O grupo de Görgen chegou no Rio de Janeiro em 1941, dirigindo-se a Juiz de Fora. Görgen viveu também em Barbacena. Ao retornar à Alemanha, em 1954, decidiu contribuir à divulgação do país que lhe concedera refúgio. Em 1955, foi nomeado Diretor-Geral da Rádio do Saarland, de 1957 a 1961 pertenceu ao Parlamento alemão. A 7 de dezembro de 1960 fundou a Sociedade Teuto-Brasileira e o Centro da América Latina em Bonn. De 1961 a 1973 foi comissário do Serviço de Imprensa Federal para a América Latina. Grande colaboradora e prosseguidora de sua obra foi e é a Sra. Dora Schindel.

 

Auf dem Friedhof Bonn-Dottendorf ist ein Grabstein, auf dem steht:

Hermann Matthias Görgen 1908 - 1994
Hier ruht ein Freund Brasiliens

Prof. Hermann Görgen, ein Mann der Wissenschaft, Kultur und Völkerverständigung, war Saarländer, das 9. Kind eines Schulrektors und bekannten Pädagogen. Er wuchs in einem konservativ-katholischen Milieu auf, da galten feste Überzeugungen. In einer Welt der Bildung, Kultur, lebhafter geistig-intellektueller und politischer Debatten.

"Ich stamme aus einem kleinen Ort, aus Wallerfangen an der Saar …, seine Bergwerke haben Jahrhunderte hindurch kostbare Steine geliefert. Albrecht Dürer malte noch mit Lapislazuli aus Wallerfangen." Das Saarland wurde 1920 dem Völkerbund unterstellt, kam 1935 zu Deutschland, nach dem 2. Weltkrieg gab es eine Union mit Frankreich. 1957 wurde das Saarland wieder in die Bundesrepublik eingegliedert, als ein eigenes Bundesland. Eine wechselhafte, hochpolitische Geschichte, die Görgen geprägt hat.

Hermann Görgen hatte in Bonn studiert, wo er 1933 mit einer Arbeit über Friedrich Wilhelm Foerster summa cum laude promovierte. Foerster war sein Vorbild und schicksalhaft für die kommenden dramatischen Jahre. Anfang der 30-er Jahre trat er unter dem Einfluss von Förster und als engagierter Katholik in Bonn einer Widerstandsgruppe gegen den Nationalsozialismus bei. Die Universität Bonn verweigerte ihm unter dem Druck der NSDAP die Habilitation. Später, 1941, wurden ihm der Doktortitel aberkannt und die deutsche Staatsangehörigkeit. Zuvor, 1938, wurde eine Hochverratsanklage gegen ihn erhoben. 1935 flüchtete er unter konspirativen Umständen über das Saarland nach Salzburg. Als Österreich 1938 Teil von Großdeutschland wurde, flüchtete er nach Prag, von dort mit einem tschechoslowakischen Pass nach Zürich. Foerster beauftragte ihn, für eine Gruppe von Flüchtlingen die Emigration zu organisieren. Die Länder in der ganzen Welt sperrten sich gegen die ansteigende Zahl der Emigranten, die verzweifelt einen sicheren Aufenthaltsort, das Asyl, suchten. Die Gruppe Görgen bestand aus 48 Personen, darunter drei Kinder, und, in der Sprache der deutschen Rassegesetze, 38 Juden, Halbjuden und Vierteljuden, Deutsche, die nicht reinrassig waren, in deren Pass ein "J" gestempelt war. Nach vielen Mühen und Kämpfen gelang es, in der Schweiz Visa für Brasilien zu bekommen. Die Gruppe kam unter abenteuerlichen Umständen schließlich nach Lissabon. Für einen Jan Grünbaum, tschechoslowakischer Staatsbürger, bestätigte ein katholischer Pfarrer in Basel mit seinem Pfarramtsstempel: Jan Grünbaum ist römisch-katholischen Glaubens und arischer Abstammung. Denn für manche Amtsstuben galten rassisch Verfolgte nicht als politische Flüchtlinge, und in manchen Ämtern saßen antisemitisch eingestellte Beamte. Mit dem letzten Schiff, dem spanischen Cabo de Homos, gelang der Gruppe Görgen am 27. April 1941 die Flucht von Lissabon nach Rio. Zu der Gruppe gehörte auch Johannes Hoffmann, der nach 1945 Ministerpräsident des Saarlandes wurde. Die Gruppe zog weiter nach Juiz de Fora im Staat Minas Gerais. Ein Nachbar dort wurde der französische Schriftsteller Georges Bemanos. Er lebte in Barbacena. 13 Jahre später, 1954, kehrte Görgen nach Deutschland zurück. Görgen schrieb: Mein Denken und Tun galt fortan dem Land, das uns Refugium vor Hitler gewährt hat. 1955 berief ihn Ministerpräsident Hoffmann zum Generaldirektor des Saarländischen Rundfunks. Von 1957 bis 1961 gehörte er als Abgeordneter der CVP/CSU dem Deutschen Bundestag an.

Am 7. Dezember 1960 gründet er mit 18 Bundestagsabgeordneten, mit Wissenschaftlern, Beamten und Diplomaten die Deutsch-Brasilianische Gesellschaft; 1961 das Lateinamerikazentrum in Bonn. Bis zu seinem Tod 1994, 34 Jahre lang, führte er die beiden Organisationen. Von 1961 bis 1973 war er Beauftragter des Bundespresseamtes für Lateinamerika. Er beteiligte sich auch bei der Gründung von Adveniat und Misereor.

1993 erhielt er den Gerechtigkeitsorden vom Holocaust Memorial Center als Würdigung seiner Rettungsaktion für Juden. Ignatz Bubis (1997): "Er wirkte und arbeitete eher im Stillen und ist deshalb auch weitgehend unbekannt geblieben. Er zählte zu den stillen Helden…".

Das gilt auch für Dora Schindel, die auf den geschilderten Wegen und Umwegen ihn treu und mutig begleitete.

 

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Texto sem notas, bibliografia, exemplos musicais e ilustrações.
Artigos completos nos Anais do Congresso "Brasil-Europa 500 Anos: Música e Visões".

Text ohne Anmerkungen, Bibliographie, Notenbeispiele und Illustrationen.
Vollständige Beiträge im Kongressbericht "Brasil-Europa 500 Jahre: Musik und Visionen".

 

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