Prof. Dr. A. A. Bispo, Dr. H. Hülskath (editores) e curadoria científica
© 1989 by ISMPS e.V. © Internet-edição 1999 by ISMPS e.V. © 2006 nova edição by ISMPS e.V.
Todos os direitos reservados


»»» impressum -------------- »»» índice geral -------------- »»» www.brasil-europa.eu

N° 69 (2001: 1)


 

Congresso Internacional Brasil-Europa 500 Anos
Internationaler Kongreß Brasil-Europa 500 Jahre

MÚSICA E VISÕES
MUSIK UND VISIONEN

Colonia, 3 a 7 de setembro de 1999
Köln, 3. bis 7. September 1999

Sob o patrocínio da Embaixada da República Federativa do Brasil
Unter der Schirmherrschaft der Botschaft der Föderativen Republik Brasilien

Akademie Brasil-Europa
ISMPS/IBEM

Pres. Dr. A. A. Bispo- Dir. Dr. H. Hülskath

em cooperação com/in Zusammenarbeit mit:

Deutsche Welle
Musikwissenschaftliches Institut der Universität zu Köln
Institut für hymnologische und musikethnologische Studien

 

CRÔNICA DO CONGRESSO INTERNACIONAL COMEMORATIVO DOS 500 ANOS DO DESCOBRIMENTO DO BRASIL

Dr. Antonio Alexandre Bispo

 

Concerto de encerramento do Congresso no dia 7 de setembro de 1999, Redoute de Bad Godesberg. Última recepção da Embaixada do Brasil em Bonn
Der Kongress "Brasil-Europa 500 Jahre: Musik und Visionen" reiht sich in eine Folge von Veranstaltungen ein, die seit Anfang der siebziger Jahre in Brasilien, Deutschland und Portugal stattfanden (São Paulo 1970, 1971, 1972, 1973, 1974 und 1981; Leichlingen 1982, 1983, 1984, 1985; São Paulo 1987; Bonn und Köln 1989; Rio de Janeiro 1992; Joanópolis 1993; Macau/Lagos 1996/97; Joanópolis und Ubatuba 1998). Sie wurden zunächst von einer 1967 in São Paulo ins Leben gerufenen Gesellschaft (Sociedade Nova Difusão Musical) und später von deren Nachfolgeorganisation, dem 1981 als Vertreter der Brasilianischen Gesellschaft für Musikwissenschaft in Europa ins Leben gerufenen und im Europäischen Jahr der Musik 1985 eingetragenen Institut für Studien der Musikkultur des portugiesischen Sprachraumes (I.S.M.P.S.) initiiert oder maßgeblich mitgeprägt.

Diese Veranstaltungen wurden von offiziellen Organen, Hochschulen und Universitäten sowie privaten Institutionen und internationalen Organisationen getragen. So konnte der I. Brasilianische Kongress für Musikwissenschaft im Villa-Lobos-Jahr 1987 auf die Mitwirkung der lateinamerikanischen Experten eines Forschungsprojekts des International Music Council/UNESCO ("Music in the Life of Man", heute "The Universe of Music: A History") zählen. Bei einigen dieser Tagungen (São Paulo 1981, Maria Laach/Bonn 1989, Lagos und Guimarães 1997 und Rio de Janeiro 1992) fanden gleichzeitig kirchenmusikalische Symposien statt, die vom Institut für hymnologische und musikethnologische Studien e.V. veranstaltet wurden.

Während des II. Brasilianischen Kongresses für Musikwissenschaft, der 1992 zum Anlass der 500-Jahr-Feier der Entdeckung Amerikas in Rio de Janeiro zum Thema "Grundlagen der Musikkultur Brasiliens" stattfand, wurde die Veranstaltung eines folgenden internationalen Kongresses zur Jahrtausendwende anlässlich der Entdeckung Brasiliens vor 500 Jahren beschlossen. Die Vorbereitung des geplanten Kongresses wurde von der Akademie Brasil-Europa für Kultur- und Wissenschaftswissenschaft übenommen, die im Anschluss an den Kongress ins Leben gerufen wurde.

Die Akademie Brasil-Europa vesteht sich als eine freie, nicht konfessionell gebundene Organisation, die interdisziplinär und übernational zusammengesetzt ist und sich wissenschaftstheoretischen Fragen hinsichtlich der Erforschung von Kultur und Wissenschaft widmet. Sie soll Probleme behandeln, die im anglo-amerikanischen Sprachraum unter der Bezeichnung "science of science" untersucht werden; sie geht jedoch bei ihren Studien und Überlegungen primär von einem musikalischen, harmonikalen bzw. musikanthropologischen Konzept aus. Ihr sind aus diesem Grunde zwei freie Institute für Musikforschung angegliedert, die in Europa und Brasilien ihre jeweiligen Studienzentren haben, nämlich das I.S.M.P.S. e.V. und das Instituto Brasileiro de Estudos Musicológicos (I.B.E.M. São Paulo/Joanópolis, 1992).

Das Thema "Musik und Visionen" ist vor dem Hintergrund dieser Zielsetzung zu verstehen. Es wurde auf Grund der Ergebnisse des 1998 in Brasilien stattgefundenen Symposiums "Anthropos ludens" gewählt.

Der Kongress sollte Fragen behandeln zu
a) Beziehungen zwischen Musik und den vielfältigen Vorstellungen, Auffassungen und Bildern Brasiliens in Europa, Europas in Brasilien und Brasiliens in Brasilien selbst;
b) Visionen in der Geschichte der Musik und des Musiklebens;
c) Visionen in der Geschichte des Denkens, in der Literatur und in der Wissenschaft, die sich auf die Musik beziehen;
d) Schauen und Hören in religiösen bzw. mystischen Erfahrungen und Ausdrucksweisen.

Das Thema "Musik und Visionen" wurde von Musikwissenschaftlern aus der Sicht des Musiklebens, der Musikgeschichte und der Musikethnologie sowie interdisziplinär aus der Sicht der Literatur, der Volkskunde, der vergleichenden Kulturforschung, der Historiografie der Entdeckungen, der Ethnomedizin und der Lateinamerikanistik behandelt. Unter den Referenten befanden sich zahlreiche Experten aus Brasilien (Rio Grande do Sul, São Paulo, Mato Grosso, Tocantins, Goiás, Rio de Janeiro, Minas Gerais, Paraná) und Portugal.

Wie sich das Bild Brasiliens und seiner Musik im Verlaufe der Jahrhunderte geändert hat, sollte unter verschiedenen Aspekten musikhistorisch beleuchtet werden. So wurden z.B. die Rolle der Mehrstimmigkeit in Portugal und Brasilien hervorgehoben und bisher unbekannte Aspekte über die Rolle Brasiliens in der Musikgeschichte des geistigen Lebens anhand neuer Dokumente aus Portugal bekanntgemacht. Die Brasilien in den ersten Jahrhunderten seiner Geschichte in Portugal beigemessene Bedeutung wurde aus dem Vergleich der Besoldung von Musikern in den verschiedenen Regionen der portugiesischen Einflusssphäre aufgezeigt. Der Vision eines Amtsträgers in Brasilien des 18. Jahrhunderts ist es zu verdanken, dass eines der frühesten Werke der Klavierliteratur in Europa gedruckt werden konnte. Das von brasilianischen Studenten an europäischen Universitäten vermittelte Bild Brasiliens gab Anlass zu neuen Entwicklungen im Musikschaffen, wie eine Untersuchung über den brasilianischen Beitrag zur Geschichte des Fado von Coimbra zu Tage brachte. Wie sehr das Ansehen von Autor und Werk von den historischen Umständen abhängig ist und wandelbar bleibt, wurde am Beispiel des namhaftesten Komponisten Portugals zu Beginn des 19. Jahrhunderts aufgezeigt, der in Brasilien starb und dessen Name dort wegen einer nachgesagten Rivalität zu José Maurício Nunes Garcia, einer der größten Gestalten der brasilianischen Musikgeschichte, negativ belegt ist. Überhaupt scheint in der Forschung immer mehr die Frage der gerechten Würdigung von Musikerpersönlichkeiten und ihrer Werken in den Vordergrund zu treten; möglichst unbeeinflusst von überkommenen Bildern und Wertungen sollte die Aufmerksamkeit auch auf solche Komponisten, Werke und Musikgattungen gerichtet werden, die in der Forschung bisher weniger Beachtung fanden.

Hinsichtlich der indigenen Kulturen standen die Themen "Bilder des Ursprungs", "Bilder des Anderen" und "Wechselseitige Sichtweisen" im Vordergrund. Eingehend wurden ein von Indianern selbst getragenes Projekt der Aufnahme und Archivierung eigener Stammesmusik sowie die Versuche einer kulturell geeigneten Art der grafischen Darstellung klanglicher Phänomene im Rahmen der pädagogischen Arbeit in Indianer-Schulen geschildert. Überhaupt wurde die Frage nach der Transkription indigener Musik besonders intensiv diskutiert. In Zusammenhang damit wurde das Problem der schöpferischen Auseinandersetzung brasilianischer Komponisten mit der Musik der Indianer behandelt. In einem Workshop wurden kammermusikalische Werke mit indianischer Thematik von drei Komponistinnen aus Brasilien aufgeführt, die z.T. auf der Grundlage der durchgeführten Feldforschungen speziell für den Kongress geschaffen wurden.

Die Notwendigkeit der interdisziplinären Zusammenarbeit wurde besonders aus der Sicht der Sprach- und Literaturstudien hervorgehoben. Die Fragestellungen, die die Untersuchung der portugiesischen Sprache in den verschiedenen Regionen der Welt aufwirft, sind für die Behandlung der Kultur- und Geistesgeschichte dieser Sprachwelt von grundlegender Bedeutung und zwingen zur Überwindung national abgegrenzten Denkens. Nicht nur aber die Schriftsprache soll beachtet werden, sondern vor allem auch die Welt mündlicher Überlieferungen, die vom europäischen Mittelalter nach Brasilien weitergegeben wurden. Auch die Untersuchung indigener Sprachen zwingt zu grenzüberschreitenden Betrachtungen, zur Verfolgung neuer Wege und zum Wagnis ungewohnter Sichtweisen, die sogar zur Welt des Altertums und der Frühgeschichte hinführen. Wenn aber auch Geschichte und Gegenwart der lateinamerikanischen Länder spanischer Sprache beachtet werden, dann werden Gemeinsamkeiten und Probleme von dringender Aktualität ersichtlich, die nicht nur die indigene Bevölkerung betreffen und die Betrachtung Brasiliens im Gesamtkontext des amerikanischen Erdteils erfordern. Die Erkenntnisse, Ideale und Visionen vieler der nicht-staatlichen Organisationen, die sich z.B. der Umwelt und den Minderheiten - die z.T. keine demografischen Minderheiten sind - widmen, müssen berücksichtigt werden. Hier stellt sich vor allem die Notwendigkeit einer über die ethnische Problematik hinausgehenden Berücksichtigung des Bildes vom "Anderen" dar, was das Überdenken vieler Ansichten zu Kultur und Wissenschaft mit sich bringt, zutiefst mit den Aufgaben der Akademie Brasil-Europa zusammenhängt und in deren zukünftiger Arbeit besondere Aufmerksamkeit erhalten soll.

Concerto de cravo de Suzana Mendes, Sala de Música da Universidade de Colónia
Zum Rahmenprogramm des Kongresses gehörten Video- und Filmvorführungen, Ausstellungen, Buch-Präsentationen sowie mehrere Konzerte. So wurde anhand von Fotografien von 150 Musikinstrumenten verschiedener Indianerstämme, die in Museen und privaten Sammlungen aufbewahrt werden, ein Videofilm für den Kongress produziert, der die vielfältigen Betrachtungsweisen dieser Gegenstände künstlerisch zu vermitteln suchte und ein Projekt zur digitalen Bilderfassung indigener Musikinstrumente einleitet. Parallel dazu wurden 100 Originalzeichnungen von Karajá-Indianer ausgestellt, die das Repertoire der auf Musikinstrumenten und anderen Objekten dargestellten Motive und Symbole wiedergeben. Die Bildersprache der Musik- und Tanztraditionen Brasiliens europäischen Ursprungs wurde in einer Ausstellung erläutert. Die Nationale Kommission für die Kommemorationen Portugiesischer Entdeckungen stellte ihre für das Jahr 2000 vorbereitete Ausstellung über die Entdeckung Brasiliens vor 500 Jahren offiziell vor. "Visionen und Musik deutschsprachiger Einwanderer in der Geschichte Brasiliens" war das Thema einer Ausstellung in dem Vortragsraum der Akademie Brasil-Europa in Köln.

Zahlreiche brasilianische und portugiesische Komponisten wurden im Musikprogramm berücksichtigt. Im Musiksaal der Kölner Universität wurde Cembalo-Musik und in der Abtei-Kirche von Maria Laach Orgel-Musik aus Portugal und Brasilien des 18. Jahrhunderts zu Gehör gebracht. In der Aula der Universität wurden Werke deutschsprachiger Musiker aus Brasilien des 20. Jahrhunderts in verschiedenen kammermusikalischen Besetzungen vorgestellt. Am brasilianischen Nationalfeiertag, dem 7. September, fand im Kölner Dom ein Orgelkonzert mit brasilianischer Musik statt, das auch Improvisationen über den brasilianischen Nationalhymnus einschloss; während des Empfangs der Brasilianischen Botschaft in Bad Godesberg wurde abschließend ein kammermusikalisches Werk aus Brasilien aus dem 19. Jahrhundert in Erstaufführung vorgestellt.

Concerto com obras de autores teuto-brasileiros do século XX - Aula da Universidade de Colonia. Ao piano: Sueli Heider, ISMPS e.V.

 

Almoço de despedida em cervejaria tradicional de Colonia a convite da Comissão Municipal de Descobrimentos de Lagos
Im Rahmen dieses Kongresses wurde auch über verschiedene, derzeit laufende Projekte berichtet, so z.B. über eine Initiative im Bereich der Musikerziehung in Rio Grande do Sul, deren Ergebnisse während der EXPO 2000 in Hannover vorgestellt werden sollen. Bei den Diskussionen wurde besonders die Notwendigkeit ersichtlich, das Problem der historischen Aufführungspraxis in Brasilien, das Forschung und Praxis betrifft, aus der Sicht der Musikgeschichte, der Musikethnologie und des Musiklebens zu behandeln.

Der Kongress hätte ohne die Unterstützung der diplomatischen Vertretungen von Brasilien und Portugal in Deutschland sowie zahlreicher Institutionen des In- und Auslandes und das Engagement vieler Wissenschaftler, Künstler und Freunde nicht stattfinden können. Gedankt sei vor allem S.E. Botschaft Roberto Abdenur und Frau Maria Izabel Erthal Abdenur, Minister Luis Fernando Serra und seinen vielen Mitarbeitern der Brasilianischen Botschaft und des Brasilianischen Generalkonsulates in Köln, besonders Frau Elizabeth Sophie Mazzella di Bosco Balsa und Herrn André Heráclio do Rego, den Gesandten der Portugiesischen Botschaft in Bonn und des portugiesischen Generalkonsulates Düsseldorf, der portugiesischen Mission in Köln, der Abtei Maria Laach und der Hauptabteilung Weltkirche-Weltmission des Erzbistums Köln, vor allem Mons. Herbert Michel und Frau Márcia Kröker.Unser Dank gilt auch Frau Dr. Hildergard Stausberg, Herrn J.A. de Assis Mendonça, Frau Anke Berlin und vielen anderen Mitarbeitern der Deutschen Welle, den Vertretern der Stadt Köln und allen Institutionen, die die Teilnahme von Wissenschaftlern aus dem Ausland ermöglicht haben, insbesondere der Nationalen Kommission für die Kommemorationen der portugiesischen Entdeckungen, der Kommission für die Entdeckungen von Lagos, den vielen portugiesischen und brasilianischen Universitäten, den Professoren des Instituts für Musikwissenschaft der Universität zu Köln, vor allem Prof. Dr. Dietrich Kämper, Prof. Dr. Dieter Gutknecht und Prof. Dr. Rüdiger Schumacher, der auch als Vorsitzender des Instituts für hymnologische und musikethnologische Studien der päpstlichen Organisation für Kirchenmusik den Kongress tatkräftig unterstützte. Ganz besonders gedankt sei Prof. Dr. Gerhard Doderer, der als Wissenschaftler und Organist maßgeblich zum Gelingen der Tagung beigetragen hat, Mtro. Dr. Manuel Ivo Cruz (Porto) und Prof.Dr. Mário Vieira de Carvalho (Lissabon), Herrn Dr. Lothar Kraft und Frau Dora Schindel von der Deutsch-Brasilianischen Gesellschaft sowie den Mitgliedern und den vielen Freunden der Akademie Brasil-Europa und des I.S.M.P.S., allen voran den Künstlern und Musikern unter der Leitung von Frau Sueli Heider sowie Frau Gabrielle Terse für den Vortrag deutsch-brasilianischer Gedichte, Herrn Michael Hafner für die Übersetzungen und den Herren Rolf Bäcker und Ralf Paprotny für die redaktionellen Arbeiten an diesem Kongressbericht. Es ist unmöglich, alle Helfer namentlich zu erwähnen. Ihnen allen gilt unser herzlichster Dank!

Após o Congresso: encontro informal de alguns participantes nos jardins da Casa de Encontros St.Pantaleon, Colonia. Da esquerda para a direita: Profa. M. A. Calado Rodrigues, Profa. Martha Haug, Profa. Kilza Setti, Yasmin Heider, Sueli Heider, Eleanor Dewey
Da esquerda para a direita: Pe. Osmar Bezutti, Profa. Dra. Helena Coelho, Rodrigo Coulon (Itália), Profa. Dra. Kilza Setti

 

 

 

 

 


 

O Congresso "Brasil-Europa 500 Anos: Música e Visões" enquadra-se numa série de eventos realizados desde o início dos anos setenta no Brasil, na Alemanha e em Portugal (São Paulo 1970, 1971, 1972, 1973, 1974 und 1981; Leichlingen 1982, 1983, 1984, 1985; São Paulo 1987; Bonn e Colonia 1989; Rio de Janeiro 1992; Joanópolis 1993; Macau, Lagos e Guimarães 1996/1997; Joanópolis e Ubatuba 1998). Esses empreendimentos foram iniciados, efetivados ou co-realizados por uma sociedade fundada em 1967, em São Paulo (Sociedade Nova Difusão Musical), e pela organização que a sucedeu desde 1981, o Instituto de Estudos da Cultura Musical do Mundo de Língua Portuguesa (I.S.M.P.S. e.V.), registrado na cidade de Leichlingen no "Ano Europeu da Música", 1985.

A realização desses eventos foi possibilitada graças ao apoio e empenho de órgãos oficiais, escolas superiores, universidades, instituições particulares - tais como a Sociedade Brasileira de Musicologia e a Associação Brasileira de Folclore - e organizações internacionais. Assim, o I Congresso Brasileiro de Musicologia, levado a efeito através da Sociedade Brasileira de Musicologia, contou com a atuação dos especialistas latino-americanos de um projeto do Conselho Internacional de Música/UNESCO ("Música na Vida do Homem", hoje "O Universo da Música: Uma História"). Paralelamente a alguns desses eventos (São Paulo 1981, Maria Laach/Bonn 1989 e Rio de Janeiro 1992) realizaram-se simpósios sacro-musicais organizados pelo Instituto de Estudos Hinológicos e Etnomusicológicos (Colonia/Maria Laach).

Durante o II Congresso Brasileiro de Musicologia, cuja realização, no Rio de Janeiro, em 1992, foi motivada pela passagem dos 500 anos do Descobrimento da América, tratou-se do tema "Fundamentos da Cultura Musical no Brasil". Nesse evento decidiu-se que o próximo congresso internacional deveria vir a ser realizado pela passagem do milênio, quando se evocasse a passagem dos 500 anos do Descobrimento do Brasil. A preparação do planejado evento foi assumida por uma organização constituída em conseqüência do congresso, a Academia Brasil-Europa de Ciência da Cultura e da Ciência.

A Academia Brasil-Europa entende-se como uma organização livre, não vinculada confissionalmente, interdisciplinar e supra-nacional que se dedica a questões teórico-científicas relacionadas com a pesquisa da cultura e da ciência. Ela procura investigar problemas no âmbito do campo de estudos denominado na esfera anglo-americana de "science of science"; ela parte, porém, nos seus estudos e nas suas reflexões, primeiramente de uma concepção de natureza musical, ou melhor, harmonical ou músico-antropológica. Por esse motivo, agregaram-se a ela dois institutos livres de pesquisa musicológica que possuem centros de estudos na Europa e no Brasil: o citado I.S.M.P.S. e.V. e o Instituto Brasileiro de Estudos Musicológicos (I.B.E.M. São Paulo/Joanópolis 1992).

O tema "Música e Visões" deve ser compreendido no contexto desses objetivos. Ele foi escolhido com base nos resultados do Simpósio "Anthropos ludens", realizado no Brasil, em 1998.

O Congresso deveria tratar questões relacionadas com
a) os vínculos entre a música e as múltiplas imagens e idéias que o Brasil desperta na Europa e a Europa no Brasil;
b) as visões na história da música e na vida musical;
c) as visões na história do pensamento, na literatura e na ciência que dizem respeito à música;
d) a visão e a audição nas experiências e expressões de cunho religioso/místico.

O tema "Música e Visões" foi tratado por musicólogos do ponto de vista da vida musical, da história da música e da etnomusicologia, assim como interdisciplinarmente sob a perspectiva da literatura, da ciência do folclore, da pesquisa cultural comparada, da historiografia dos descobrimentos, da etnomedicina e da latino-americanística. Entre os referentes estiveram presentes numerosos especialistas do Brasil (Rio Grande do Sul, São Paulo, Mato Grosso, Tocantins, Goiás, Rio de Janeiro, Minas Gerais, Paraná) e de Portugal.

As transformações ocorridas na imagem do Brasil e da sua música foram tratadas em alguns de seus aspectos histórico-musicais. Foi salientado o papel da polifonia em Portugal e no Brasil do passado e, com base em novos documentos, foram apresentados dados até hoje desconhecidos relativos ao papel do Brasil na história da música da vida contemplativa. O significado emprestado por Portugal ao Brasil nos primeiros anos de sua história foi tratado a partir de comparações dos pagamentos de músicos das diversas regiões da esfera de influência portuguesa. Deve-se à visão de uma autoridade do Brasil do século XVIII a impressão de uma das primeiras obras da literatura pianística da Europa. O retrato do Brasil oferecido por estudantes nas universidades européias motivou novos desenvolvimentos na criação musical, como o demonstrou uma pesquisa da contribuição brasileira para a história do fado de Coimbra. O quanto a imagem de autores e obras depende de circunstâncias históricas e permanece mutável foi demonstrado no exemplo de um dos mais renomados compositores de Portugal do início do século XIX, falecido no Brasil e cujo nome ali adquiriu certa conotação negativa devido a uma suposta rivalidade com José Maurício Nunes Garcia, um dos maiores vultos da história da música brasileira. Parece que cada vez mais os historiadores da música tomam consciência do problema da justa consideração de personalidades de músicos e de suas obras; cada vez mais parece que sentem a necessidade de dirigir a atenção a compositores, obras e formas musicais até hoje pouco consideradas, libertando-se, na medida das possibilidades, de imagens e julgamentos de valor preconcebidos.

Em relação às culturas indígenas foram tratados preferencialmente os temas "Imagens do Princípio", "Retratos do Outro" e "Visões Recíprocas". Apresentou-se pormenorizadamente um projeto levado a efeito pelos próprios indígenas de gravação e representação gráfica de fenômenos sonoros no contexto do trabalho pedagógico em escolas indígenas. O problema da transcrição de música indígena foi intensamente discutido. Neste contexto tratou-se também dos problemas levantados pela consideração da música indígena por parte de compositores. Em forma de Worshop foram apresentadas obras camerísticas baseadas em reflexões sobre material indígena de três compositoras brasileiras e que, em parte, foram criadas especialmente para o congresso a partir de pesquisas de campo.

A necessidade da cooperação intradisciplinar foi salientada sobretudo a partir da perspectiva dos estudos linguísticos e literários. As questões levantadas pela pesquisa da língua portuguesa nas diversas regiões do mundo surgem como de fundamental importância para o tratamento da história da cultura e do pensamento nesse universo criado pelo idioma e obrigam à superação de formas de pensar limitadas por fronteiras nacionais. Não apenas a língua escrita deve porém ser considerada, mas sim também e sobretudo o universo das tradições orais, transmitido ao Brasil da Idade Média européia. Também a pesquisa dos idiomas indígenas leva necessariamente à superação de fronteiras, à audácia de tentar-se considerar questões sob perspectivas não-usuais, o que pode levar até mesmo ao mundo da Antiguidade e da Pré-História. Quando porém dá-se atenção à história e ao presente dos países latino-americanos em geral, observa-se a existência de elementos comuns de brisante atualidade que não só dizem respeito às populações indígenas e que exigem que se considere o Brasil no contexto global do continente americano. Devem ser considerados aqui os conhecimentos, ideais e as visões de muitas organizações não-governamentais que se ocupam, por exemplo, com a ecologia e com as minorias, que nem sempre são apenas minorias demográficas. Aqui surge sobretudo a necessidade de uma consideração do retrato do "Outro" num sentido mais amplo do que aquele que se impõe através da problemática étnica. Isso leva a uma reconsideração de muitos pontos de vista relativos à ciência e à cultura, o que diz respeito de forma profunda aos objetivos da Academia Brasil-Europa e que devem vir a ser especialmente considerados no trabalho futuro da organização.

O programa do congresso incluiu apresentações de videos e filmes, exposições, lançamentos de livros e vários concertos. Para o congresso desenvolveu-se um projeto dígito-visual com base em fotografias de 150 instrumentos indígenas de várias tribos conservados em museus e acervos particulares. Um dos objetivos desse projeto foi o de demonstrar as múltiplas possibilidades de contemplação desses instrumentos e apresentar um projeto de arquivo digital de imagens de instrumentos indígenas em andamento. Paralelamente, realizou-se uma exposição de 100 desenhos originais de índios Karajás com motivos e símbolos utilizados em instrumentos musicais e outros objetos. A linguagem visual das tradições musicais e coreográficas do Brasil de origem européia também foi ilustrada em uma exposição. A Comissão Nacional para as Comemorações dos Descobrimentos Portugueses apresentou a exposição dedicada aos 500 anos do descobrimento do Brasil por ela preparada para o ano 2000.

Um grande número de compositores brasileiros e portugueses foi considerado no programa musical. Na sala de música da Universidade de Colonia ouviu-se música para cravo e na igreja abacial de Maria Laach música para órgão de Portugal e do Brasil do século XVIII. No auditório da Universidade foram apresentadas obras camerísticas escritas para vários instrumentos de compositores de língua alemã do Brasil do século XX. No feriado nacional do Brasil, dia 7 de setembro, teve lugar,na Catedral de Colonia, um concerto de órgão de música brasileira, incluindo improvisações sobre o Hino Nacional. Durante a recepção oferecida pela Embaixada do Brasil em Bad Godesberg apresentou-se em primeira audição uma obra camerística do Brasil do século XIX.

No âmbito do congresso foram comentados vários projetos em andamento, entre eles um de natureza pedagógico-musical do Rio Grande do Sul, cujos resultados deverão vir a ser apresentados na EXPO 2000 em Hannover. Durante as discussões relativas à prática de execução musical salientou-se a necessidade de um tratamento dessas questões - que dizem respeito tanto à pesquisa quanto à prática - não só do ponto de vista histórico-musical mas sim também a partir da perspectiva da etnomusicologia e da vida musical.

O congresso não poderia ter sido realizado sem o apoio das representações diplomáticas do Brasil e de Portugal na Alemanha, de numerosas instituições do país e do Exterior e de vários estudiosos, artistas e amigos. Agradecimentos especiais devem ser manifestados a S.Exa. o Embaixador Roberto Abdenur e Exma. Sra. Maria Izabel Erthal Abdenur, a S.Exa. o Ministro Luis Fernando Serra e colaboradores da Embaixada do Brasil e do Consulado Geral Brasileiro de Colonia,em particular à Sra. Elizabeth Sophie Mazzella di Bosco Balsa e ao Sr. André Heráclio do Rego, aos diplomatas da Embaixada de Portugal em Bonn e do Consulado Geral Português em Düsseldorf, aos representantes da Missão Portuguesa de Colonia, à Abadia de Maria Laach, ao Departamento "Weltkirche-Weltmission" da Arquidiocese de Colonia, em particular ao Mons. Herbert Michel e à Sra. Márcia Kröker. Agradecemos também à Sra. Dra. Hildegard Stausberg, ao Senhor J.A. de Assis Mendonça, à Sra. Anke Berlin e aos muitos colaboradores da emissora Deutsche Welle, aos representantes da cidade de Colonia e a todas as instituições que possibilitaram a vinda de estudiosos do Exterior, em particular à Comissão Nacional para as Comemorações dos Descobrimentos Portugueses e à Comissão Municipal dos Descobrimentos de Lagos. Apresentamos também os nossos agradecimentos aos Professores do Instituto de Musicologia da Universidade de Colonia, sobretudo ao Prof. Dr. Dietrich Kämper, ao Prof. Dr. Dieter Gutknecht e ao Prof. Dr. Rüdiger Schumacher que, também como representante do Instituto de Estudos Hinológicos e Etnomusicológicos da Organização Pontifícia de Música Sacra apoiou decisivamente a realização do congresso. Muito especialmente cumpre expressar a nossa gratidão ao Prof. Dr. Gerhard Doderer, que contribuiu científico-e artisticamente de forma fundamental para o bom sucesso do evento, ao Mtro. Dr. Manuel Ivo Cruz (Porto), ao Prof. Dr. Mário Vieira de Carvalho (Lisboa), ao Dr. Lothar Kraft e à Senhora Dora Schindel da Sociedade Teuto-Brasileira, assim como aos membros e amigos da Academia Brasil-Europa e do I.S.M.P.S. e.V., sobretudo aos artistas e aos músicos sob a direção da Sra. Sueli Heider, assim como à Sra. Gabrielle Terse pela contribuição poética, a Michael Hafner pelas traduções a a Rolf Bäcker e Ralf Paprotny pelos trabalhos redacionais destes anais. É impossível citar todos os nomes. A todos o nosso cordialíssimo muito obrigado!

 

© 1999 by ISMPS/IBEM. D-50668 Köln, An der Münze 1
Todos os direitos reservados - Alle Rechte vorbehalten

Texto sem notas, bibliografia, exemplos musicais e ilustrações.
Artigos completos nos Anais do Congresso "Brasil-Europa 500 Anos: Música e Visões".

Text ohne Anmerkungen, Bibliographie, Notenbeispiele und Illustrationen.
Vollständige Beiträge im Kongressbericht "Brasil-Europa 500 Jahre: Musik und Visionen".

 

zum Index dieser Ausgabe (Nr. 69)/ao indice deste volume (n° 69)
zur Startseite / à página inicial