Prof. Dr. A. A. Bispo, Dr. H. Hülskath (editores) e curadoria científica
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N° 68 (2000: 6)


 

Congresso Internacional Brasil-Europa 500 Anos
Internationaler Kongreß Brasil-Europa 500 Jahre

MÚSICA E VISÕES
MUSIK UND VISIONEN

Evento especial integrado/ Integrierte Sonderveranstaltung

IV SIMPÓSIO INTERNACIONAL
"MÚSICA SACRA E CULTURA BRASILEIRA"


MÚSICA E VISÕES DO PONTO DE VISTA DA ESPIRITUALIDADE
MUSIK UND VISIONEN AUS GEISTIGER SICHT

Maria Laach, 5 de setembro de 1999

Institut für hymnologische und musikethnologische Studien e.V.

 

BILDER UND ZEICHEN, ZAHLEN UND BUCHSTABEN
Eine Meditation

Dr. Willibrord Heckenbach OSB
Abtei Maria Laach

 

 Em nome do Abade D. Anno Schonen, o cantor do mosteiro, professor de Canto Gregoriano da Escola Superior de Música de Colonia, apresentou aos presentes as saudações da comunidade monástico, salientando os antigos vínculos do Mosteiro com o Brasil, em particular com o Rio de Janeiro. A seguir, dedicou ao Congresso, inspirado pelo tema "Música e Visões", uma meditação a respeito de imagens e sinais, números e letras na tradição cristã. Partindo de versos de Goethe, nos quais é dito que "o sol entoa o canto do mundo nas esferas irmãs", salienta que aqui não se trata de subjetivismo lírico, mas sim de resquícios de antiga tradição de pensar que remonta à Antiguidade tardia e à Idade Média. Trata-se do conceito da harmonia das esferas, o qual se relaciona, entre outros, com o ciclo dos dias da semana. Os símbolos numerológicos significam muito mais do que um jogo com números. O próprio conceito "Symbolon" indica esse sentido profundo. Números tais como 3, 7, 10, 12 e 14 estão claramente presentes na doutrina religiosa, na Trindade, nos Sacramentos, nos Mandamentos, no Coro dos Apóstolos, nas 14 gerações bíblicas, etc.. Também as letras do alfabeto possuem significados simbólicos, uma vez que com elas pode ser expresso tudo o que é pensado, falado ou escrito. Esse sentido pode ser percebido em alguns salmos, cujos versos começam com as letras do alfabeto, em particular com o salmo 119(118), no qual os 8 versos iniciam com as mesmas letras do alfabeto hebraico. O alfabeto também torna-se símbolo de Cristo, que é o "Alpha e o Omega", o início e o fim (Offb 21,6). Esses significados de números e letras somente pode ser compreendido sob o pano de fundo de uma visão do mundo que relaciona a natureza com o sobrenatural. Essa concepção diz respeito ao céu e à terra, ao tempo e ao espaço, ao ciclo dos dias, das semanas, dos meses e dos anos.

 

Bitte erwarten Sie von mir in diesem kurzen Referat keine neuen wissenschaftlichen Erkenntnisse; ich möchte nur ein wenig meditieren über Bilder und Zeichen und Zahlen und Buchstaben, die in vielfältiger Weise das Umfeld unseres Glaubens und die Frömmigkeit unserer Vorfahren belebt und geprägt haben und die auch wir ein wenig bedenken dürfen.

Wenige Tage nach dem 250. Geburtstag Goethes sei es mir erlaubt, einen Vers aus dem "Faust" zum Ausgangspunkt dieser Betrachtungen zu wählen: Der "Prolog im Himmel" beginnt mit folgenden Versen:

"Die Sonne tönt nach alter Weise in Brudersphären Wettgesang, und ihre vorgeschriebene Reise vollendet sie mit Donnergang."

Als wir in meiner Schulzeit Goethes Dichtung "durch-nahmen", erklärte uns der Deutschlehrer, hier habe Goethe das Phänomen der Synästhesie dichterisch umschrieben. Ihm war wohl der geistesgeschichtliche Hintergrund dieses Bildes fremd geblieben; denn der Dichter meint hier etwas ganz anderes, das nicht in der Psyche, nicht in subjektiver Wahrnehmung zu suchen ist, sondern im Weltbild der Spätantike und des Mittelalters: die Sonne im Kreis der damals bekannten sieben Planeten, zu denen auch der Mond und die Sonne selbst gerechnet wurden. Mit den "Brudersphären" sind die konzentrisch gedachten Sphären gemeint, in denen jene sieben Himmelskörper um ihren Mittelpunkt, die Erde, kreisen, und deren gewaltige Bewegung, so stumm sie uns erscheint, nicht ohne Klang, ohne Musik gedacht werden konnte: Der "Wettgesang" ist nichts anderes als der Klang der sieben kreisenden Planeten, die Harmonia Mundi, von deren sieben Tönen die Diatonik der Musica Instrumentalis nur ein schwaches Echo bildet, ein Echo, das freilich schon in der Musica humana, der Harmonie der menschlichen Existenz, begründet ist.

Der Harmonie der sieben Planeten wird auch der Zyklus der Wochentage zugeordnet, erkennbar bis heute an ihren Namen, die zum Teil Götternamen sind und - wenigstens bruchstückhaft - in den meisten europäischen Sprachen noch aufscheinen: Sonne, Mond, Mars, Merkur, Jupiter, Venus, Saturn. In den germanischen Sprachen entsprechen ihnen germanische Götternamen: Tiu, Donar, Freya usw. Im christlichen Latein und in den romanischen Sprachen tritt an die Stelle der Sonne jener, der die wahre Sonne ist, Christus, der Herr, also: Dominica, Domenica, Dimanche usw.

Bleiben wir noch ein wenig bei der Symbolik der Zahlen, wobei wir zu bedenken haben, dass Symbolik mehr bedeutet als ein willkürliches Zahlenspiel. Symbol, symbolon, ist vielmehr etwas Reales, das mit der Wirklichkeit "zusammenfällt", also identisch ist. Nicht umsonst heißt das Glaubensbekenntnis Symbolum.

Zunächst die Sieben: Sieben Gaben des heiligen Geistes, in denen sich die kosmische Fülle der Gnadengaben Gottes ausdrückt, sieben Sakramente, in denen diese Gnadengaben vermittelt werden. Sieben Schmerzen Mariens, sieben Freuden Mariens. Mittelalterliche siebengliedrige Perlenschnüre leiteten zum siebenmaligen Beten des Vaterunser an.

Alte Kreuzwege weisen sieben Stationen auf. Wir kennen heute vorwiegend die doppelte Zahl von Kreuzwegstationen und kommen damit zur Zahl Vierzehn: Die Matthäusgenealogie weist eindringlich darauf hin, dass der Stammbaum Jesu Christi dreimal 14 Generationen enthält: von Abraham bis David, von David bis zur babylonischen Gefangenschaft, von der babylonischen Gefangenschaft bis zu Jesus. Somit wird die Vierzehn sowohl als Zahl Davids wie auch als Zahl Christi angesehen. Übrigens ist sich Johann Sebastian Bach bewusst gewesen, dass diese Zahl in seinem Familiennamen enthalten ist, wenn man die Ordnungszahlen der Buchstaben B-A-C-H addiert: 2+1+3+8= 14.

Fünfzehn: Wie die Sieben und die Vierzehn spielt auch diese Zahl in der Volksfrömmigkeit eine Rolle: Man denke an die 15 Mysterien des Rosenkranzes, der als Hilfe beim Beten eine ähnliche Rolle spielt wie die verschiedensten Gebetskränze in unterschiedlichen Religionen, etwa im Islam und im Buddhismus. Im christlichen Rosenkranz memoriert der Beter zudem die wesentlichen Inhalte und Gebetsformen seines Glaubens: das Glaubensbekenntnis (Credo), das Gebet des Herrn (Pater noster), den Lobpreis der Dreifaltigkeit (Gloria Patri, die "kleine" Doxologie); die Botschaft des Engels (Ave Maria) in hundertfünfzigfacher Wiederholung an die Zahl der Psalmen erinnernd, verbunden mit der Meditation der fünfzehn "Mysterien" der Menschwerdung, des Leidens und der Auferstehung. Dazu werden in der Schlussbitte eines jeden Ave Maria ("Sancta Maria") die Fürsprache der Heiligen ("ora pro nobis") und die Eschatologie ("in hora mortis nostrae") angesprochen. Zum musikalischen Gebet wurden diese fünfzehn Mysterien in den "Rosenkranz-Sonaten" von I.F.Biber. Fünfzehn ist auch die Zahl der Tempelstufen in Jerusalem und die Zahl der Gradualpsalmen 120 (119) bis 134 (133), die man ihnen zugeordnet hat.

Zehn: Die Finger der Hände, an denen sich die zehn Gebote aufzählen lassen, aber auch die jeweils zehn "Ave Maria" zu jedem Mysterium des Rosenkranzes. Zu erwähnen sind auch die zehn Jungfrauen, die dem Bräutigam entgegengehen. (In Köln sind es sogar Elf[tausend] Jungfrauen, die mit der heiligen Ursula im Martyrium in das Himmelreich eingehen.)

Fünf: Auch die fünf Finger einer Hand haben ihre Bedeutung: Nur fünf der Jungfrauen waren klug. Immerhin fünf Talente, also eine ganze Handvoll, vertraute der Hausherr dem ersten Knecht im Gleichnis an, und dieser gewann eine zweite Handvoll hinzu.

Drei: Die Zahl der göttlichen Personen in Einheit des Wesens.

Neun: die dreimalige Drei: im Mittelalter verstand man das neunmalige Kyrie eleison als trinitarische Doxologie, wie die Mehrzahl der Kyrie-Tropen erkennen lässt. Selbst beim dreimaligen Sanctus werden in manchen Tropen Vater, Sohn und Heiliger Geist angesprochen; und selbst im dreimaligen Agnus Dei schimmert oft ein trinitarische Beziehung durch, obwohl Christus allein angesprochen ist. Im Stundengebet ist auch die Dreizahl und die Neunzahl der Psalmen prägend.

Zwei-Vier-Acht: Sowohl Symmetrie wie auch Polarität im Ja und Nein, in Arsis und Thesis, im Spruch und Widerspruch, Gut und Böse in dualistischem Verständnis, Yin und Yang. Aber auch die Symmetrie der menschlichen Gestalt, die eng mit der Bewegung im Gehen, Laufen, Tanzen verbunden ist und von daher auch symmetrische Bewegung in der Musik anregt, die sich bis zur achttaktigen Periode, zur Zweiteiligkeit der Sätze der klassischen viersätzigen Suite erweitern kann - wobei die doppelte Folge Langsam-Schnell ebenso eine Arsis-Thesis-Wirkung hat wie der Wechsel von Vierer- und Dreier-Takt. In den Psalmen ist jeder Vers ein Zweizeiler; wir sprechen vom Parallelismus membrorum, der nur gelegentlich durch wiederum parallele Teilung der ersten Zeile zum Dreiteiler ausgeweitet wird. Dieser Parallelismus kann sich auch auf je zwei solcher Verse erweitern, und im Psalm 119 (118) hat jeder der 22 Abschnitte vier solcher Doppelverse. Fast alle liturgischen Hymnen haben vier Verse in jeder Strophe, in denen meist die Steigerung zweier Zeilen in einer dritten kulminiert, während die vierte zur Ruhe kommt und die Symmetrie vollendet. Eine interessante Entwicklung hat die Sequenz gemacht. Auch sie baut auf dem Parallelismus auf, in den klassischen Sequenzen der Frühzeit nur in der jeweiligen Wiederholung eines Melodieabschnitts auf neuem Text mit gleicher Silbenzahl, die von Strophe zu Strophe variiert. In den meisten hoch- und spätmittelalterlichen Sequenzen bildet sich ein gleichförmiger Strophenbau heraus, der mit dem Hymnus verwandt ist, aber dessen Struktur erweitert, indem nach der dritten Zeile nochmals zwei sich steigernde Zeilen eingeschoben werden, die dann in der 6. Zeile zum Ausgleich kommen: A-A-B C-C-B oder A-A-B C-C-D.

Die Vier ist aber auch - im Gegensatz zur göttlichen Drei - Symbol des Innerweltlichen, Geschöpflichen, symbolisiert in den vier Himmelsrichtungen der Windrose. In Japan ist übrigens die Vier (ich weiß nicht warum) eine Unglückszahl.

Zwölf: das Produkt aus der göttlichen Drei und der innerweltlichen Vier, Symbol der Vollkommenheit in Natur und Übernatur, Zahl der Tierkreiszeichen und damit der Monate, Zahl der Apostel, Zahl der Tages- und Nachtstunden, der Psalmen in der monastischen Matutin (drei mal vier), nach Glarean auch die Zahl der Modi. Das Dutzend (Duodecim) ist bis heute ein fester Begriff, ebenfalls das Gros, 144, also 12 Dutzend, sozusagen die Vollkommenheit im Quadrat. Die Schar der Bezeichneten aus der Apokalypse beträgt 144.000.

Noch eine - vielleicht unerwartete - Zahl: Im österlichen Evangelium vom reichen Fischfang wird die Zahl der gefangenen Fische mit 153 angegeben. Augustinus sieht in dieser Zahl die Summe der Quadratzahlen von 12 und 3: 144+9=153. Eine andere Deutung leitet 153 von der 17 ab, der Zahl der damals bekannten Völker der Erde, die, mit 9 multipliziert, 153 ergibt, aber auch die Summe der Zahlen von 1 bis 17 ist und auf die Sendung der Jünger hindeutet, die als Menschenfischer zu allen Völkern gesandt sind.

Vergleichbar den Zahlen werden auch die Buchstaben des Alphabets symbolisch gedeutet, denn mit diesen wenigen Zeichen lässt sich alles Gedachte, Gesprochene und Geschriebene ausdrücken. Einen solchen Sinn lassen, neben einer mnemotechnischen Hilfe, manche Psalmen erkennen, deren Versanfänge dem Alphabet folgen, besonders der schon erwähnte Psalm 119 (118), der jeweils 8 Verse mit dem gleichen Buchstaben des hebräischen Alphabets beginnen lässt und die unerschöpfliche Freude an Gottes Gesetz in seiner ganzen Fülle zum Ausdruck bringt. Da aber Gott der Vater seinem Sohn "alles unterworfen hat und ihm sich alles erfüllt" (vgl. Eph 1,23), kann das Alphabet auch zum Symbol Christi werden. "Ich bin das Alpha und das Omega, der Anfang und das Ende" (Offb 21,6). Dieses Wort hat den Dichter Caelius Sedulius im 5. Jahrhundert zum Thema seines Christushymnus "A solis ortus cardine" angeregt, der von der Verkündigung bis zur Himmelfahrt das Leben Jesu sozusagen "durchbuchstabiert". Christussymbolik steht auch hinter dem alten Ritus der Kirchweihe, in dem der Bischof das griechische und lateinische Alphabet diagonal auf den Boden der neuen Kirche schreibt.

Soweit diese Gedanken zu Zahlen und Buchstaben, in der Spannweite zwischen Mnemotechnik und tiefer Symbolik. Die Ratio kann darüber lächeln, die Phantasie kann solche Beziehungen weiterspinnen. Das ist zutiefst menschlicher als das heute dominierende materialistische und funktionale Denken, das die Tage in Job und Freizeit teilt, den Jahreslauf in Arbeitszeit und Urlaub, die Woche in Werktage und "Wochenende", eine Weltvorstellung, in der auch die Musik keinen Stellenwert im Kreislauf der Zeit und des eigenen Lebens mehr hat, sondern dem beliebigen und damit unverbindlichen Zugriff offensteht und gerade deshalb nicht mehr prägend sein kann. In einer solchen Welt der Beliebigkeit verlieren denn auch Erfahrungen wie Glück, Freude und Erfüllung ihren Stellenwert, der Gedanke an Not, Krankheit und Tod wird verdrängt, der Blick zum Jenseitigen verstellt.

Aber für den Menschen, dem Natur und Übernatur in ihren Beziehungen und Verflechtungen selbstverständlich sind, kann sich auch in solchen Gedanken ein Weltbild auf tun, das ihm Himmel und Erde, Zeit und Raum, den Kreislauf der Tage, Wochen, Monate und Jahre zu einem vertrauten Lebensraum werden lässt.

In den liturgischen Feiern, die aus der Frömmigkeit zahlreicher Genrationen erwachsen sind, lässt sich ein solches Heimatgefühl finden, das Zeit und Raum, Himmel und Erde, Gott und Mensch umfasst, die gewaltige Schöpfung und das kleine Ich, das sich in diesen Kreisläufen geborgen weiß. Die liturgischen Hymnen des Tageslaufs, der Woche und der Festzeiten erinnern uns immer wieder daran, dass Natur und Übernatur zusammengehören: das österliche Erwachen des Morgens in den Laudeshymnen, die Vollendung des Siebentagewerks in den Hymnen der Vesper; der Osterfestkreis, der an den 14. Nisan, also den Tag des ersten Frühlingsvollmonds, geknüpft ist; der Weihnachtsfestkreis, der den römischen Geburtstag des Solinvictusi neu deutet als den Aufgang der wahren Sonne in der Geburt Christi.

Notker von Sankt Gallen, der Stammler, wie er sich nannte, hat uns diesen Gedanken in seiner Sequenz zum Weihnachts-Alleluja "Dies sanctificatus" nahe gebracht, die ich Ihnen zum Schluss im Text und im Versuch einer Übertragung vorlegen möchte. Sie ist ein Beispiel für die sprachliche und theologische Tiefe der frühen Sequenzen, von denen leider keine bis in die heutige Liturgie hinübergerettet wurde:

Natus ante saecula,
Dei Filius
invisibilis, interminus,
per quem fit machina
caeli et terrae,
maris et in his degentium,
per quem dies
et horae labunt
et se iterum reciprocant,
quem Angeli
in arce poli
voce consona semper canunt,
Hic corpus
assumpserat fragile
sine labe
originalis criminis
de carne Mariae virginis
quo primi parentis culpam
Evaeque lasciviam
tergeret.

Der geboren vor der Zeit,
ewig Gottes Sohn,
unsichtbar und ohne Grenzen ist,
durch den erschaffen sind
Himmel, festes Land,
Meer und alles Lebende darin,
der den Tagen
und dem Stundenlauf
Ziel und immer neuen Anfang gibt,
den die Engel
in der Himmelsburg
wie aus einem Mund verherrlichen,
Er nahm an
den sterblichen Menschenleib,
ganz unberührt
von jener alten Sündenschuld,
aus Mariens jungfräulichem Schoß,
um des ersten Vaters Sünde
und der Eva Freveltat
abzutun.

 

Hoc praesens diecula loquitur praelucida,
adaucta longitudine, quod sol verus radio sui luminis vetustas mundi depulerit genitus tenebras.

Dies sagt uns der heutige kurze Tag, an dem das Licht ein wenig schon gewachsen ist:
dass die wahre Sonne nun erstrahlt und mit ihrem Glanz die alte Finsternis aus der Welt vertrieben hat.

 

Nee nox vacat novi sideris luce, quod magorum oculos terruit scios.
Nee gregum magistris defuit lumen,
quos praestrinxit claritas militum Dei.
Gaude Dei genitrix, quem circumstant obstetricum vice concinentes angeli gloriam Deo.
Christe, Patris unice, qui humanam nostri cause formam assumpsisti, refove supplices tuos.
Et quorum participem te fore dignatus es, Jesu, dignanter eorum suscipe preces,
ut ipsos divinitatis tuae participes, Deus, facere digneris, unice Dei.
Sogar die Nacht empfängt Licht von dem Gestirn, das der Weisen schauende Augen aufgeschreckt.
Die Hirten auf dem Feld blendet heller Glanz.
Alle Finsternis verscheucht Gottes Engelheer.
Gottes Mutter, freu dich: um dich stehen an Hebammen Stelle Engel, die mit Lobgesang Gott verherrlichen.
Christus, einzig Gottes Sohn, der des Menschen Leib um unsertwillen angenommen, neige dich flehendem Gebet!
Der du selbst an unserer Menschlichkeit Anteil haben wolltest, Jesus, höre gnädig diese Bitte an:
Dass auch wir der göttlichen Herrlichkeit durch dich teilhaft werden, schenke uns in Gnaden, Gottes Einziger!

 

Texto sem notas, bibliografia, exemplos musicais e ilustrações.
Artigos completos nos Anais do Congresso "Brasil-Europa 500 Anos: Música e Visões".

Text ohne Anmerkungen, Bibliographie, Notenbeispiele und Illustrationen.
Vollständige Beiträge im Kongressbericht "Brasil-Europa 500 Jahre: Musik und Visionen".

 

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