Prof. Dr. A. A. Bispo, Dr. H. Hülskath (editores) e curadoria
científica
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N° 67 (2000: 5)
Congresso Internacional Brasil-Europa 500 Anos MÚSICA E VISÕES Sob o patrocínio da Embaixada da República Federativa do Brasil Akademie Brasil-Europa Pres. Dr. A. A. Bispo- Dir. Dr. H. Hülskath em cooperação com/in Zusammenarbeit mit:
Internationaler Kongreß Brasil-Europa 500 Jahre
MUSIK UND VISIONENColonia, 3 a 7 de setembro de 1999
Köln, 3. bis 7. September 1999
Unter der Schirmherrschaft der Botschaft der Föderativen Republik
Brasilien
ISMPS/IBEM
Deutsche Welle
Musikwissenschaftliches Institut der Universität zu Köln
Institut für hymnologische und musikethnologische Studien
Dieter Gutknecht
Musikwissenschaftliches Institut, Universität zu Köln
Tecer reflexões a respeito de música e visões no contexto das
relações entre o Brasil e a Europa pode parecer, numa primeira
aproximação superficial, tratar de algo inexistente e que apenas
pode ser visto sob um ponto de vista visionário. Uma situação
deficitária pode, porém, ser modificada. Um compositor de renome
internacional como Heitor Villa-Lobos, autor de uma imensa obra,
é conhecido por gravações e edições, na sua maioria acessíveis
ao público. Se observarmos, porém, os programas de concertos das
grandes casas de espetáculos, vamos verificar que tais obras são
executadas muito raramente. Ouve-se às vezes a primeira das Bachianas
Brasileiras para oito violoncelos, que pertence ao repertório
dos Violoncelistas Filarmônicos de Berlim. Desconfia-se, porém,
que essa obra foi escolhida por oferecer uma oportunidade rara
para os violoncelistas e não por ser de Villa-Lobos. Se tal parece
ser a situação relativa ao maior compositor brasileiro, o que
dizer então de Guarnieri, Mignone, Santoro, Almeida Prado, Nobre,
Jorge Antunes, nomes que conhecemos apenas de léxicos. Podemos
ouvir suas obras apenas através de algumas emissões radiofônicas,
na sua maioria em hora bem avançada da noite. Qual seria a visão
que poderíamos ter para melhorar essa situação? Percebe-se, já
há alguns anos, que os programas de regentes e orquestras famosos
tendem a oferecer cada vez mais obras de épocas delimitadas da
história da música. Parece que a razão disso reside não em considerações
estéticas. Os regentes, com as suas inúmeras obrigações, já não
têm tempo de dar atenção a obras que não pertencem ao repertório
conhecido. Por essa razão, a indústria de discos oferece gravações
de obras menos divulgadas. Uma tal existência tem porém apenas
interesse museal. Apelos a organizadores de concertos permanecem
quase sempre sem ressonância prática. Essa minha experiência diz
respeito a obras de compositores brasileiros do século XX, uma
vez que desconhecemos absolutamente o repertório dos séculos XVIII
e XIX. Uma idéia seria sugerir a um dos grandes festivais, tais
como o de Salzburg, Viena, Baden-Baden, Schleswig-Holstein, Sachsen-Anhalt,
Mecklenburg e outros que escolhessem a música brasileira como
temática de um dos anos. Talvez, assim, as obras dos compositores
brasileiros pudessem vir a ser consideradas de acordo com o valor
a que fazem jus. E nós poderíamos aumentar a nossa visão através
de novas perspectivas que nos permitissem ter melhor compreensão
global para a música do mundo.
Über Musik und Visionen für das Musikleben auf dem Hintergrund europäisch-brasilianischer Beziehungen zu reflektieren, erscheint auf den ersten Blick wie Reden über etwas, das nicht real existiert und deshalb sich nur in der visionär-wünschbaren Form darstellen lässt. Anders ausgedrückt: ein europäisch-brasilianisches Musikleben in Europa, speziell in Deutschland existiert nicht, kann also nur Illusion genannt werden, was nicht heißt, dass dieser Zustand nicht geändert werden könnte. Lassen Sie mich diese kryptischen Andeutungen an einem konkreten Beispiel verdeutlichen. Ein Komponist von Weltgeltung wie Heitor Villa-Lobos, der ein immens umfangreiches Ouevre mit Kompositionen der unterschiedlichsten Sparten hinterlassen hat, ist hier bekannt in Druckausgaben und CD-Einspielungen das Interessante ist, was ein Blick in den Bielefelder-Katalog sofort deutlich werden lässt, dass der größte Teil der Kompositionen aufgenommen und käuflich erhältlich ist! Aber betrachtet man die Veranstaltungsprogramme der großen Konzerthäuser, so findet man ganz selten einmal ein Werk als Programmpunkt. Zu hören ist manchmal aus den Bachianas brasileiras die Nr 1 für 8 Violoncelli, da sie zum seltenen Originalrepertoire der Cellisten der Berliner Philharmonischen Cellisten gehört. Nun beschleicht einen der Verdacht, dass dieses Werk nicht deswegen gespielt wird, weil es von Villa-Lobos stammt, sondern eine solche willkommene Besetzung aufweist und deswegen von einem solchen Ensemble gerne aufgenommen wird. Wenn es schon so um den berühmtesten Komponisten bestellt zu sein scheint, dann verwundert es weiter nicht mehr, dass man hier von Kompositionen eines Guarnieri oder Mignone, Santoro, Almeida Prado, Nobre oder Jorge Antunes höchstens aus lexikalischen Artikeln erfährt, es sei denn, man hat Gelegenheit, in Radiosendungen einmal ein Werk der genannten Komponisten vorgestellt zu bekommen, meistens dann aber in einer weit abliegenden Nachtsendung eines fernen Kulturprogramms.
Dieser Teil meiner kurzen Betrachtung fällt unter den Bereich der Beschreibung des Realzustandes einer nicht existierenden musikalischen Beziehung. Zu fragen gilt es nun, welche Visionen lässt ein solcher Realzustand zu" Seit einigen Jahren ist zu beobachten, dass die Programme der bekannten Dirigenten und Orchester einen immer kleineren Ausschnitt aus der Musikgeschichte weltweit darbieten, einen Programmausschnitt, der Werke der Spätromantik und Kompositionen unseres Jahrhundertbeginns enthält. Es hat fast den Anschein, als ob die Gründe hierfür nicht nur einem ästhetischen Diktat zugehörig genannt werden müssen, ja es drängt sich vielmehr der Eindruck auf, dass die Dirigenten durch ihre Verpflichtungen an zwei, drei und mehr Orchestern rund um die Welt, wozu bei den meisten noch Dutzende von Nebenverpflichtungen kommen, sich gar nicht mehr die Zeit nehmen können, sich um Werke zu kümmern, die nicht einem so genannten Hauptrepertoire zuzurechnen sind. Die Schallplattenindustrie hat diese Tendenzen erkannt, nicht nur die, sondern auch Dirigenten, die verantwortungsbewusster könnte man sagen empfinden, indem sie den Plattenfirmen Werke zur Aufnahme anbieten, die noch nicht in zahlreichen Parallelaufnahmen vorliegen. Auf diese Weise und mit dieser Begründung sind sicherlich so viele Werke Villa-Lobos zur Zeit wenigstens auf CD greifbar.
Aber eine solche Existenz ist musealer Art, hat nichts mit einem lebendigen Musikleben zu tun, das Musik unmittelbar erlebbar macht. Erfahrungen haben gelehrt, dass einfache, seien es auch wiederholte oder gar permanente Appelle an Konzertplaner und -veranstalter, doch auch ein solch lohnendes und in vielerlei Hinsicht prächtiges Repertoire wie es die brasilianische Musik darstellt zu berücksichtigen, nicht "Gehör" finden, so dass es nicht zu "Gehör" kommt. Diese meine Beobachtungen beziehen sich auf das Repertoire brasilianischer Musik von den 20-er Jahren bis in unsere Gegenwart, das Repertoire des 18. und 19. Jahrhunderts ist uns bislang absolut vorenthalten worden und deswegen schlichtweg unbekannt.
Aus diesem durchaus resignativ formulierten Zustand könnte eine visionäre Idee herausführen, die Idee nämlich, große Festspiele wie Salzburg, Wiener Festwochen, Baden-Baden, Schleswig-Holstein, Sachsen-Anhalt, Mecklenburg und all die anderen dazu zu gewinnen, ähnlich wie es bei der Frankfurter Buchmesse gehandhabt wird, einen thematischen Schwerpunkt mit brasilianischer Musik zu setzen, das gesamte so genannte "klassische" Repertoire durch die Jahrhunderte bis zur Gegenwart in allen Ausprägungen darzubieten. Vielleicht würden dann brasilianische Komponisten und ihre Werke die Beachtung finden, die ihnen zukommt. Und wir würden ein Repertoire hinzugewinnen, das uns eine Ausweitung unserer Hör- und Sehweise auf Musik bescherte, eine Sehweise, die hin zu einem globalen Verständnis in dem wahren Sinne einer Weltmusik führen könnte.
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Texto sem notas, bibliografia, exemplos musicais e ilustrações.
Text ohne Anmerkungen, Bibliographie, Notenbeispiele und Illustrationen.
Artigos completos nos Anais do Congresso "Brasil-Europa 500 Anos: Música e Visões".
Vollständige Beiträge im Kongressbericht "Brasil-Europa 500 Jahre: Musik und Visionen".